Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

29 Mai 2008

Zufall? Oder mehr?



Was wäre gewesen, wenn....??? Wenn mich nicht am Dienstag die email eines Schulfreundes meines Sohnes, zu einem begnadeten Opernsänger entwickelt, erreicht hätte, daß er am Mittwoch in Bonn gastiere und ob ich nicht in die Vorstellung kommen wolle? Wenn ich nicht - um Pferd und Oper unter einen Hut zu bringen - früher aus dem Büro gegangen wäre, nur um festzustellen, daß bei Andvaka ein Harztröpfchen zu sehen war? Wenn ich nicht trotzdem in die Oper gegangen wäre, und weil es ziemlich spät wurde, mich nicht spontan entschieden hätte, den folgenden Arbeitstag zu schwänzen (Urlaub!)? Und wenn ich nicht auf die Idee gekommen wäre, dann aber sofort zum Pferd zu fahren, nicht erst noch daheim zu nächtigen? Ich wäre entweder morgens brav im Büro angetreten oder aber erst am späteren Vormittag hingefahren. Und dann hätte ich ein einmaliges Erlebnis nicht gehabt:
ich war bei der Geburt meines Fohlens dabei!
Als ich gegen zwei dort eintraf, war auch Gaby gerade da, um nach dem Rechten zu sehen. Alles unauffällig und ruhig. Ich versuchte dann, mittels Isomatte und Wolldecke, auf der Wiese neben der Weide zu etwas Schlaf zu kommen. Eine Stunde etwa dürfte das geklappt haben, dann war mir so kalt, daß an weiteren Schlummer nicht zu denken war. Also erst einmal zum Aufwärmen flotten Schrittes um die Weide herum marschiert, allmählich dämmerte es, also wurde der Fotoapparat gezückt, um Pferde im Morgengrauen festzubannen. Das wurde es dann auch, ein Grauen, weitgehend verwackelt, einfach doch noch zu dunkel. Aber ich war wenigstens beschäftigt. Dann war es so hell, daß ich zumindest mein Pferd von den anderen unterscheiden konnte - es fraß, was sonst. Und dann, kurz nach sechs, kam sie mir doch etwas komisch vor. Sie verharrte immer wieder, schaute etwas ratlos, hob den Schweif...aber zum Äppeln braucht man doch nicht sooo lange. Ich nochmal genauer hingesehen - da lugte doch etwas Weißes unter dem Schweif hervor! Und dann legte sich mein Mäuschen hin, das Weiße wurde immer größer, sie stand wieder auf, nur um sich gleich wieder hinzulegen. So ging das noch ein- zweimal, dann blieb sie endgültig liegen, und kurz darauf flutschte das Weiße ganz heraus und ich jagte um die Weide herum, zum Eingang, und wieder quer über die Weide zu meinem Pferd. Das zusammen mit Gaby, die ich natürlich sofort alarmiert hatte. Den Tierarzt rief ich auch sofort, weil sich das Kleine so gar nicht rührte - aber er beruhigte mich, ich solle doch mal überlegen, was das gerade durchgemacht hatte, das bräuchte einfach noch ein paar Minuten Ruhe, und ich solle ihm nur die Nase massieren, damit das Fruchtwasser ablaufen könne. Und dann fing dieses winzige Etwas - ein fuchsfarbenes Stütchen - auch an zu zucken und zu röcheln und überredete damit seine Mama, sich doch auch aufzurappeln und es trocken zu lecken. Alles war gut gegangen und ich habe dabei sein dürfen! Glück pur!