Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

21 Februar 2009

Ein neuer Lebensabschnitt

Heute war der bedeutungsschwere Tag.Gegen Mittag fuhr ich mit Adriane (und ihrem Hänger) los gen Hilberath. War es ein Glück, daß Klein-Skila nicht, wie üblich, mit ihrer Mama wartend am Tor stand, sondern sich hingebungsvoll an der Raufe gütlich tat und somit gar nicht bemerkte, daß wir mit Glaida und Andvaka weggingen? Andvaka jedenfalls fand nichts Besonderes an einem Spaziergang, und da Glaida einen ziemlichen Vorwärtsdrang entwickelte, bestand sie auch gar nicht auf einer Freßpause unterwegs. Selbst der Hänger konnte sie nicht schrecken, nachdem Glaida brav eingestiegen war, folgte sie ebenso anstandslos nach - so reibungslos hat sie sich noch nie verladen lassen. Wieder am Brunnenhof angekommen, war sofort zu bemerken, daß sie sich da auskannte, daß das kein fremdes Terrain war. Aussteigen und schnurstracks zu ihrem Stamm-Putzplatz marschieren waren eins. Eines fiel aber doch gleich auf - ohne Skila als Futterkonkurrent wurde die Schüssel gleich gar nicht mehr so sauber ausgeschleckt, da konnte sich Mysla noch über ein paar Reste freuen. Und dann wurde es ernst: wir führten unsere Beiden in den Winterstall, zu den Anderen. Natürlich wurde gegiftet und gejagt, aber doch bei weitem nicht so, wie wir es schon bei wirklichen Neuankömmlingen erlebt hatten. Die Eingliederung verlief doch weitgehend friedlich. Erleichtert machte ich mich aufs Neue auf den Weg nach Hilberath. Dort stand eine leicht verstörte Skila am Tor, die sich zwar anstandslos putzen ließ, aber auch ganz eindeutig die zweite Schnüß in der Futterschüssel vermißte. Von wegen froh sein, daß sie da niemand mehr wegschubst, ohne Mama schmeckt es einfach nicht so gut. Auch anschließend die Raufe hatte wenig Anziehendes, ganz wehmütig stand sie weiter am Tor und blickte mich fragend an. Und nachdem auch ein Versuch, bei Tippa - auch einer Fuchsstute - zu trinken, schmählich im Keim erstickt wurde, zog sie ab auf die Weide, beschnüffelte jeden Äppelhaufen und wieherte herzzerreißend. Am liebsten hätte ich sie eingepackt und mit zur Mama genommen. Die mußte ich natürlich auch noch einmal besuchen und ihr einen Zwischensnack bis zum Abendbrot anbieten. Schließlich hatte sie jetzt fast ein Jahr lang Nahrungsangebot rund um die Uhr. Es war zwar immer noch alles ruhig am Paddock und im Stall, aber Andvaka wirkte doch ziemlich genervt. Hol mich hier raus, die sind alle doof! Hoffentlich gewöhnt sie sich schnell wieder ein.