Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

23 Oktober 2005

Überraschung

Der Freitag Abend wartete mit einer Überraschung auf, denn kurz vor Zehn (beim Endspurt des Freitagskrimis, dessen Ausgang also im Dunkeln blieb) rief mich Rauthe an, ob ich über die "geheime Wanderung" informiert sei. War ich nicht! Unsere Rollmänner (Hofeigner) hatten bei ihrer Silberhochzeit (= Weihnachtsfeier) diverse "Geschenke" durch merkwürdige Spielchen "gewonnen", so auch eine Wanderung, die ein Verlierer mit ihnen durchführen sollte. Und diese Wanderung war nun für den Sonntag festgelegt, und irgendwie wurde die Idee geboren, daß die Stammeinsteller ( - welche Ehre, ich scheine schon dazu zu gehören - ) an einem vorher festgelegten Rastplatz ein Picknick organisieren. Da wir uns für besagtes Picknick um 11 Uhr in Altenahr treffen wollten, hieß es also um 8 Uhr beim Pferd zu sein - schier unmenschlich! Noch dazu hat es geregnet - in Godesberg, in Fritzdorf dann nicht mehr. Ein etwas merkwürdiges Gefühl, im Zwielicht auf einem ausgestorbenen Hof anzukommen, alles noch verrammelt und verriegelt. Als ich endlich meine Vorbereitungen alle getroffen hatte und mein Pferd holen wollte, kam auch eine etwas verschlafen wirkende Meggie, um die Mädels von der Weide zu holen. Sie fragte mich dann reichlich erstaunt, was ich um die Zeit schon da wolle (ach, ich bin noch mit Freunden verabredet...). Damit war ich erstmals da draußen beim Stuteneintrieb dabei. War schon putzig, wie die Wilden sind sie losgaloppiert, aber nur bis kurz vor das Tor zum
Paddock, dann wollten sie doch noch eine extra Aufforderung. Und meine Maus fand das ganz in Ordnung, daß es nahtlos von der Weide zur Arbeit ging, nur daß sonst so überhaupt nichts los war, mutete sie etwas befremdlich an. Und dann haben wir ein leider nur kurzes, aber schönes, schnelles Ründchen gedreht, einmal ums (leicht vergrößerte) Karrée, und getölpelt ist sie auch.
SISS!!!! Bis mein kleiner Gourmet dann fertig gefressen hatte, war es schon nach 10 und ich geriet etwas in Panik, daß ich es a) zeitlich nicht schaffen würde und b) die Rollmänner auch losfahren würden und am Ende bemerken, daß ich die gleiche Richtung fahre. Die Sorgen waren aber unbegründet, ich traf rechtzeitig am richtigen Treffpunkt ein, stieg dann in ein anderes Auto um und wir fuhren in Kolonne den Rotweinwanderweg entlang, sehr zum Mißfallen
der dort trotz erneuten Regens zahlreichen Wanderer. Ziel war die Hütte Eifelblick, die wir dann wohnlich herrichteten und mit Leben und Essen füllten. Nun hieß es nur noch warten, bis vom "Wanderführer" das Handyzeichen kam, dann alles in die Hütte, mucksmäuschenstill sein (auch die Hunde!), grinsen, als wir von draußen hörten "mal sehen, ob die Hütte auf ist" - und dann das dumme Gesicht der Rollmänner, einfach nur göttlich! Meggies Vorwürfe konnte ich entkräften, da ich sie ja schließlich nicht angelogen hatte. Erwartungsgemäß wurde es ein sehr gelungener Nachmittag, mehr und mehr kam auch die Sonne raus und wir hatten alle einen Heidenspaß! Es war das frühe Aufstehen wert!