Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

27 August 2005

Horrorszenario

MsP hat ein ziemlich aufregendes Wochenende hinter sich. Es fing eigentlich schon am Donnerstag an, als sie mich mit einem dicken Auge empfing, angeschwollen, tränend und verklebt, die Arme. Außer vorsichtig auswischen konnte ich nicht viel machen, und beim Reiten schien es sie auch nicht weiter gestört zu haben. Am Freitag war es immer doch dick und verklebt, da hat aber Jürgen (Mysla) eine Augensalbe hervorgezaubert und ihr appliziert, was sie in gewohnt stoischer Ruhe über sich hat ergehen lassen.

Dazu kam, daß bei der Scheune (Sattelkammern, Futteraufbewahrung, Putzplätze) das Dach neu gedeckt wird und sie demzufolge eingerüstet ist - mit der weiteren Folge, daß man zum "normalen" Putzplatz gar nicht mehr hinkam und zum anderen nur auf Umweg, was natürlich zu einer ziemlichen Irritation geführt hat.

Und kaum hat man sich an diese Aufregungen gewöhnt, fällt msP nichts Besseres ein, als sich am Samstag Früh so dusselig in oder neben (weiß ich nicht so genau) der fahrbaren Weidehütte hinzulegen, daß sie sich darin total verkeilt hat, irgendwie mit dem Bauch darunter und Kopf und Beinen in den Gittern. Zum Glück war das, bevor ich dort war, ich glaube, der Anblick hätte mir einen mittleren Herzinfarkt beschert. So bekam ich die Story eben nur erzählt, daß mein kluges und tapferes Pferd ganz ruhig abwartete, daß Ludwig mit dem Traktor anrückte, um diese Hütte über ihr anzuheben und sie zu befreien. Die Hütte ist jetzt des Paddocks verwiesen (was die anderen Einsteller auch begrüßt haben, weil die nur einen Eingang hatte und dann schon mal Pferde drinnen eingesperrt und verprügelt wurden). Als ich dann kam, war alles schon vorbei und zumindest von ihr auch vergessen, jedenfalls hat sie mir durch nichts zu verstehen gegeben, was sie für Aufregungen hinter sich hatte, und geblieben ist außer ein paar kleinen Schrammen auch nichts, harmlos gegen die Klitscher, die sie von den diversen Gefechten zurückbehalten hat.

Gekommen bin ich am Samstag relativ spät, erst gegen eins, weil ich vorher für sie noch Augentropfen besorgen mußte und ein Mützchen, das die Augen schützt. Um die Zeit waren die Frühreiter schon weg, und die Spätreiter noch nicht da, also sind wir alleine losgezogen und haben einen wunderschönen Ritt bei wunderschönem Wetter gemacht. Und als wir zurück kamen, waren gerade Bärbel und Lisa dabei, ihre Pferde (Rót und Glói) fertig zu machen, da gab es für die Kleine eine ausgiebige Pause auf der Wiese, die sie begeistert genutzt hat, und dann sind wir mit den beiden nochmal losgezogen. Ach, war das schön!

Die Aufregung am Brunnenhof war damit aber noch nicht zu Ende, denn als wir zurück waren, gab es Tumult an der Stutenweide - Rauka hatte sich mit dem Schweif in der Torspirale verheddert und die in ihrer Panik losgerissen und schleppte sie dann erst mal mit rum. Zum Glück fiel die dann von alleine raus und es ist auch da nichts weiter passiert, ich war nur froh, daß ich mich zu dem zweiten Ritt entschlossen hatte, sonst wäre msP zu dem Zeitpunkt ja auch schon wieder am Paddock und damit im allgemeinen Chaos gewesen.

Ihr neues Mützchen hat sie sich dann auch ganz gelassen anziehen lassen - so kennt man sie. Ich fand nur eines niedlich: das Gerüst ist inzwischen so umgebaut, daß wir auch mit Pferd zum Putzplatz können, und nach kurzem Stutzen war sie auch ganz normal mitgekommen - mit Mützchen aber meinte sie, sich unter der Stange ducken zu müssen, sah zu putzig aus. Dasselbe galt dann für Sonntag: mit Mützchen hin: geduckt, zum Reiten ohne Mützchen wieder raus: kein Problem.



Leute, was hab ich bloß ohne Pferd gemacht?