Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

11 September 2004

Die Angst fährt mit

Mit wunderschönen Ausritten bei gutem und bei schlechtem Wetter flog der Sommer nur so vorbei, der Herbst nahte, und damit meine alljährliche Urlaubszeit, die ich ja bisher immer in Rutenmühle verbracht hatte. Was sollte ich in diesem Jahr tun? Meinen Urlaub zu ausgedehnten Ausritten im Kottenforst nutzen? Alleine nach Rutenmühle fahren und mein süßes Pferd 14 lange Tage alleine lassen? Oder zusammen mit ihr in die alte Heimat? Das stellte aber wieder das Transportproblem in den Raum. Entweder noch einmal soviel Geld wie für einen ganzen Urlaub nur dafür löhnen - oder selber Hänger fahren. ICH! HÄNGER! Ich habe in meinem Leben noch nie einen Hänger gefahren. Aber es gibt ja Kurse beim ADAC - nur muß man da dummerweise seinen eigenen Hänger mitbringen. Zum einen habe ich keinen Hänger, zum anderen wollte ich es erst lernen, nicht schon mit so einem Ungetüm dahin fahren. Es bleib nur eine Lösung: Augen zu und durch! Schließlich fahren auch Unmengen Leute ihre Wohnwagen spazieren, warum sollte ich es nicht auch können? Dank Internet fand ich eine Firma, die ihr Geld damit verdient, Hänger, auch Pferdehänger, zu vermieten. Der Inhaber redete mir nochmals gut zu und dann ging es los. Erst mal ohne Pferd von Troisdorf nach Ippendorf. Und siehe da, es klappte, war gar nicht so schwer. Und am nächsten Tag in aller Frühe wurde es ernst. Uta (von Poldi) war ein Schatz und fand sich auch so bald ein, um mir beim Ankuppeln und Verladen zu helfen, die kleine Maus zeigte sich von ihrer besten Seite und stieg nach kurzem Zögern und mit vielen Lekkerlis und Möhrchen als Überredung ein und das Abenteuer begann. Ach, was hatte ich nasse Hände beim Fahren. Jede Stunde machte ich mal Pause, nur um festzustellen, daß meinem Pferdchen durchaus nicht wohler zumute war als mir. Ganz verstört schaute sie mich an, verschwitzt und von Durchfall geplagt, verschmähte das angebotene Heu, wollte auch kein Wasser - "nein, mir ist viel zu schlecht, ich kann jetzt kein Heu fressen, hast Du nicht ein paar Möhrchen?" Natürlich hatte ich Möhrchen, die wurden dankbar geknabbert, und weiter ging es. Und dann fuhren wir endlich auf den Hof von Hannes ein und konnten erst einmal verschnaufen. Es war alles gut gegangen.