Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

23 Mai 2005

Schattenseiten

Wer nun glaubt, ein Pferd - noch dazu ein so süßes - zu haben, sei eitel Freude und Sonnenschein, irrt! Schon am nächsten Tag nach unserem Ausflug kam der große Schrecken. Wir hatten ein ganz gemütliches Ründchen gemacht, zum Erholen, und mein Mäuschen war putzmunter, wie immer. Doch ich war kaum zu Hause angekommen und hatte mich auf einen gemütlichen Abend auf der Couch eingestellt, als das Telefon klingelte. Birgit war es, die Besitzerim von Aladin - ganz aufgeregt berichtete sie mir, daß die Kleine lahm gehe. Also sofort wieder hin - hinten links der Fuß war ganz dick geschwollen. Zum Glück kam auch der Tierarzt noch, trotz der fortgeschrittenen Stunde, gab ihr eine Spritze und eine Salbe zum Einschmieren. Die nächsten Tage brachten keine wesentliche Besserung, sie lahmte zwar nicht mehr so stark, aber der Fuß blieb dick. Röntgen brachte den beruhigenden Befund, daß nichts an den Knochen sei, änderte aber ansonsten nichts. Es kam der unausbleibliche Ratschlag, daß sie halt mal eine Zeitlang ruhig stehen müsse - leichter gesagt, als getan. Auf unserer Weide hatten wir eine einzige kleine Notfallbox, und die war gerade von Mara, einem Rehepferd, belegt, außerdem zweifelte ich stark daran, ob sich die Kleine darin halten ließe. Spätestens da entsann ich mich des Brunnenhofs vom Frühjahrsritt. Vieles sprach dafür - Krankenbox, saubere Paddocks, Strom, fließendes Wasser - doch gleichzeitig plagten mich Zweifel. gerade ein Jahr war sie jetzt in Ippendorf, hatte sich dort eingelebt, verstand sich mit den anderen Pferden, hatte eine paradiesische Weide. Sollte ich ihr schon wieder eine neue Umgebung zumuten, wieder fremde Pferde, und vor allem rationierten Weidegang, ohne Wäldchen, ohne die Abwechslung und Bewegungsmöglichkeit, die ihr die Ippendorfer Weide bot? Schwere Tage und Wochen waren das - wie macht man es richtig?