Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

19 Dezember 2004

Schattenseiten

Der Urlaub war zu Ende, der Sommer neigte sich selbigem zu, die Tage wurden kürzer, langsam wurde es Herbst. Und da zeigte sich, daß diese wunderschöne, riesengroße Weide vielleicht doch nicht so ganz die Ideallösung war. Ich, die ich seit ihrer Einführung ein erbitterter Gegner der Sommerzeit war, lernte plötzlich ihre Vorzüge schätzen. Denn wenn man nach Feierabend, und damit erst nach Einbruch der Dunkelheit, zu seinem Pferd kommt, und es gibt dort kein elektrisches Licht, ist man ganz schön aufgeschmissen. Das Suchen nach dem Putzzeug im Finstern kann ja den Tastsinn enorm fördern, aber wie findet man ein Pferd im Dunkeln, das sich schon bei Tageslicht unsichtbar zu machen versteht? Reiten kann man ohnehin vergessen. Fließendes Wasser gab es auch nicht - die Pferde wurden zwar in großen Bottichen mit Wasser versorgt, aber wie verhindert man da das Einfrieren? Für das Reinigen von Trense, Eimer und Pferdebeinen mußte Wasser in Kanistern mitgebracht werden. Schlimmer noch aber war das herbstliche Schmuddelwetter, das die Weide rund um den Unterstand, die Heuraufen und den Putzplatz in einen einzigen Morast verwandelte. Am schlimmsten aber wurde es nach dem ersten Frost, als dieser Morast zufror und zu einer eisigen Vulkanlandschaft wurde. Die armen Tiere wagten sich schon nicht mehr darüber, verharrten an den Heuraufen und traten nur zögerlich den Weg zur Wasserstelle an. Auch an Wochenenden war an Reiten nicht zu denken, weil der Weg durch das Katzenlochtal ja asphaltiert und damit bei Schnee und Eis viel zu glatt war, um das Wagnis einzugehen, die Pferde da hinunter zu führen. Ach, was sehnten wir das Frühjahr herbei!