Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

28 November 2008

Mitesser

Eigentlich ist ja Andvaka sehr eigen, was ihre Futterschüssel anbetrifft, da wurden schon Spatzen angegiftet, die sich neugierig näherten, Anton, der Hofkater vom Brunnenhof, mußte einen Biß in den Rücken einstecken, Hunde sind vor ihren angelegten Ohren nicht sicher, und selbst anderen Pferden gegenüber wird sie - die sich von jeder Futterraufe vertreiben läßt - ganz mutig und verteidigt IHRE Schüssel vehement. Aber siehe da, wenn Klein-Skila auch mal sehen, und vor allem versuchen will, was Mama da so genüßlich verspeist, da werden zwar auch mal die Ohren angelegt und das Kind angegiftet, aber letztendlich gibt sie doch nach und Skila-Mädchen darf auch mal kosten

22 November 2008

Winter

Nachdem Skila sich gestern schon bei der Wurmkur so souverän gezeigt hat, gab es heute gleich noch ein Erlebnis der 3.Art. Der Tierarzt kam wieder. Das letzte Erlebnis mit ihm, das Chippen, hatte Skila ja nicht so prickelnd empfunden - und heute sollte nun erstmals geimpft werden, was würde sie dazu sagen? Das Stillhalten, um abgehört zu werden, fand sie schon mal langweilig und versuchte immer wieder, auszubüxen. Was ein Glück, daß mein Fohlen schon das Halfter kennt und ich sie doch so halbwegs bei der Stange halten konnte. Nach einigen Fluchtversuchen sah sie aber wohl ein, daß es zwecklos war und ergab sich in ihr Schicksal. Mucksmäuschenstill stand sie, und ehe wir beide uns versehen hatten, war die Prozedur schon rum - und sie schien immer noch zu warten, wann denn nun endlich mal was passiert. So hatte ich mir das gewünscht - das läßt doch hoffen, daß auch Skila, wie ihre Mama, Tierarztbesuchen und ähnlichem gelassen gegenüberstehen wird. Nur wenige Minuten hat der ganze Spuk gedauert und schon wurde sie wieder zu ihren Kumpels und der wieder gut gefüllten Raufe entlassen. Und kaum hatten sich Mama und Kind ein schönes Plätzchen dort gesucht, gab es einen kurzen, aber heftigen Wintereinbruch und alle Pferde mutierten innerhalb kürzester Zeit zu Schimmeln. Ich hatte ja schon lange überlegt, was Klein-Skila wohl zu ihrem ersten Schnee sagen würde, jetzt wußte ich es. Gar nichts (der sagte ja auch nichts zu ihr)! Ganz selbstverständlich war das weiße Zeugs auf ihr, ihren Kumpels, ihrer Mama, dem Stroh und wo nicht noch. Skila, die Verständige!

21 November 2008

Sturmtief Irmela

Da war doch zunächst mal der gestrige, schwer enttäuschende Tag für meine arme Andvaka. Erst kam ich recht spät, weil der Zug Verspätung hatte, und dann mußte ich auch noch feststellen, daß die lieben Rößlein ihre Futterraufe komplett leergefressen hatten, kein Krümelchen war mehr drin. Ent- sprechend hungrig erwartete Andvaka mich. Da kam ihr meine späte Ankunft dann doch noch zugute, denn zum Putzen war nun wirklich keine Zeit mehr, es fing schon an zu dämmern. So durfte sie also in die Schleuse und sofort fressen, das war in Ordnung so. Ratzfatz war die Schüssel leer, und nun baute sie darauf, daß ich mit ihr, wie an den anderen Tagen auch, zur Raufe gehen würde, um ihr dort einen Platz zu erkämpfen und ihr wenigstens kurzzeitig die Gelegenheit zu geben, auch etwas von der Silage abzubekommen - wenn ich nicht dabei bin, darf sie ja nicht ran. Aber wie gesagt, die Raufe war leer, gar kein Grund da, sie dahin zu begleiten, und das hat sie nun gar nicht verstanden. Ganz augenscheinlich war sie der Meinung, wenn ich nur mitkäme, würde sich die Raufe auch wie durch Zauberhand wieder füllen. Ich glaube, noch nie hat mich mein Pferd so enttäuscht angesehen und mir so sehnsüchtig zugewiehert. Mir brach es schier das Herz, sie mit ihrem Hunger alleine lassen zu müssen. Damit ich diesem Blick nicht noch einmal ausgesetzt sein würde, nahm ich heute, zusätzlich zur Futterschüssel, noch einen gepressten Heuquader mit, den ich zum Glück vor kurzem probehalber erstanden hatte. Und das war auch gut so, denn wirder Erwarten mußte ich mein Pferd kurzzeitig alleine in der Schleuse lassen, und da ist es immer gut, es ist beschäftig. Warum? Weil heute der Winter Einzug gehalten hat, Sturmtief Irmela tobte in NRW. Obwohl erst für die Abendstunden angekündigt, war schon mittags Chaos am Kölner Hauptbahnhof, viele Züge fielen aus, andere hatten Verspätung. Zum Glück gehörte der meine nur zur zweiten Sorte, und zum Glück war heute Freitag und ich war auf dem Heimweg als unter der Woche. Auf halbem Weg nach Hilberath ereilte mich dann der erste Graupelschauer, aber im Großen und Ganzen erschein es mir alles noch halb so wild. Bis ich zur Weide kam und sie irgendwie verändert vorfand. Ein Silageballen lag interessanterweise beim Wasserwagen und die Pferde waren eifrig damit beschäftigt, die Plane davon abzureißen. Der Zaun um die Ballen war teilweise demoliert - diesmal nicht durch übermütige Pferde, wie ich zu meinem Entsetzen feststellen mußte. Die Aufklärung folgt gleich. Jedenfalls war der eingerissene Zaun der Grund, mein Pferd in der Schleuse allein zu lassen (mit Heu zum Knabbern), damit ich den Schaden wenigstens notdürftig beheben konnte. Und was war nun der Grund? Es muß eine gewaltige Sturmböe gegeben haben, die die Weidehütte kopfüber AUF die Silageballen katapultiert hat (manchmal ist es doch gut, daß mein Pferd da nicht reindarf - es ist allerdings zum Glück keinem der Pferde etwas passiert).

Ein Anruf bei Rolf, ob das vielleichr Absicht sei, brachte ihn schnurstracks auch zur Weide, und da er schon einmal da war, wurde auch gleich der angeknabberte Ballen in die Raufe verfrachtet und ein Ballen Stroh wurde auch noch spendiert. Für die Pferde war die Welt damit wieder in Ordnung - wie Rolf die Hütte wieder runterbringt, ist eine ganz andere Frage.

Ach ja, und dann habe ich nnoch gehört, daß Gaby heute den Pferden die Winterwurmkur verpaßt hat - und Klein-Skila soll sich schon ganz wie die Mama benommen haben: "Wenn jemand seine nicht will - ich tät nochmal!"

15 November 2008

Wintervorbereitungen

Mutig war ich heute und habe Andvaka erneut zu einem Spaziergang herausgeholt. Und siehe da, es ging schon viel besser! Allerdings war ich auch schlauer als beim letzten Mal. Dinge, die unangenehm fürs Pferd werden könnten, muß man ihm nur so angenehm wie möglich machen. Und da auf der Weide nicht mehr allzu viel zu holen ist und die Pferde nach jedem Grashalm gieren, habe ich Andvaka erlaubt, gleich nach der ersten Biegung den Wegrain zu mähen. Und schon gab es keinen Gedanken mehr, was wohl ihr Fohlen machen könnte, voller Eifer hat sie sich dieser Aufgabe gewidmet und ging - ganz gemächlich natürlich, wie beim Weiden eben - von sich aus immer weiter in Richtung Berg. So haben wir auch heute zwar keinen Gewaltmarsch gemacht, aber Madamchen ist mal wieder eine Steigung hinauf- und auch wieder hinunter marschiert. Heimwärts ging es naturgemäß wieder deutlich schneller - das Fohlen wartete und vorher noch, beim Auto, die Futterschüssel. Und warum haben wir unterwegs gar kein sehnsüchtiges Wiehern von Klein-Skila gehört? Weil die gar keine Zeit hatte, ihre Mutter zu vermissen, es geschahen ja sooo interessante Dinge auf der Weide! Rolf war mit dem Traktor gekommen und hat die Futterraufe mit einem Ballen Silo befüllt, und dann noch einen Strohballen gebracht, den wir (ich war inzwischen mit meiner Maus zurück) rund um die Futterraufe ausgebreitet haben, damit man beim Fressen nicht so im Matsch stehen muß. Zusammen mit Mama, Glaeda und Snot mußten dann erst einmal die Veränderungen an der großen Strohburg begutachtet werden, dann konnte man sich den Neuerungen rund um die Futterraufe stellen. Erstmals in ihrem Leben sah sich meine kleine Kleine so einem Berg Stroh gegenüber und fand das ungeheuer spannend. Fressen kann man das auch noch, und vor allem: es ist so kuschelig zum Reinlegen!

09 November 2008

Besuch aus Paris


Endlich! Endlich hat Barbara aus Paris es einmal geschafft, ihre "Urgoßnichte" zu besuchen. Da ihre Björk ja Andvakas Tante (Aris Schwester) ist, demnach Großtante von Skila, kann Barbara nur die Urgroßtante sein. Das erste Zusammentreffen war ziemlich verregnet, nicht mal einer ordentlichen Putzorgie konnten wir uns hingeben, was die lieben Pferdchen nicht im geringsten gestört hat. Hauptsache, es gab was zu fressen. Barbara und ich dachten ähnlich und fuhren in den Hegehof, um uns zu stärken. Und siehe da, der Regen ließ nach, die Sonne kam raus, und wir kehrten prompt noch einmal zurück, machten einen ausgiebigen Verdauungsspaziergang rund um die gesamten Pferdeweiden und besuchten dann nochmal Andvaka und Skila. Zu deren großen Enttäuschung gab es aber dann nicht nochmal eine Ration zu fressen, das fanden sie überhaupt nicht in Ordnung! Dafür stellte sich die Frage, wer von den beiden Damen müder war - Barbara oder Andvaka

02 November 2008

Müde

Nach einem ausgiebigen Mittagsschlaf ist Klein-Skila noch ganz schön müde!