Ausnahmen bestätigen die Regel
Der Nachahmungstrieb meines Wunderpferdchens bedeutet nun aber nicht, daß sie unreflektiert alles nachmacht, was die anderen ihr so vorführen. Oh nein, Gnädigste entscheiden ganz selbständig, was angesagt ist. So kam es einen schönen Tages, daß wir zu fünft (oder besser, zu zehnt) unterwegs waren, Uta mit Poldi, Sabine mit Gino, Melanie, ihre Tochter, mit Rocco, auch einem Friesen, Agnes mit Sancho und wir zwei beide. Am Anfang des ersten Reitweges, wir wollten gerade antraben, erschreckte sich Poldi ganz fürchterlich vor weiß-der-Geier-was und ergriff panikartig die Flucht. Was machen Pferde, wenn offensichtlich Gefahr droht? Sie flüchten, allgemein bekannt. So war es ganz klar, daß die drei Friesen Poldi sofort Gesellschaft leisteten, nach dem Motto erst mal weg hier. Und meine kleine Maus? Ich war schon darauf gefaßt, daß nun die wilde Jagd losgeht, als sie vor sich hinbrummelte "was soll das denn? Das muß aber jetzt nicht sein, da ist doch nichts. Laß die mal rennen, die warten schon wieder" und in aller Gemütsruhe weitertrabte. Und ich saß fassungslos auf meinem Pferd - nicht vergessen, sie war noch nicht mal 6 Jahre alt - und erstarrte in Ehrfurcht.