Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

01 November 2005

Waldesruh

Schon beim Aufwachen wurde mir der Wahrheitsgehalt des Wetterberichts bewußt - es plätscherte draußen. Aber sowas schreckt Unsereins ja nicht ab. Und bis ich aus dem Haus ging, hatte es aufgehört zu regnen, und als ich in Fritzdorf ankam, schien die Sonne - und wie! Geplant war Abritt um 11:00 - bloß war da Wiebke noch nicht aufgetaucht, und die kannte den Weg. Zum Glück konnte ich Ute überzeugen, noch etwas zu warten, Wiebke kam ein paar Minuten später, hatte Treffen um 11:00 verstanden. Also ging es erst um 11:30 los, aber wir hatten ja Zeit, und gute Laune, und überhaupt. Es war eine schöne Strecke und wir hatten gut aufgelegte Pferde, einziges Manko war, daß wir ein kleines Stück (so 50 - 100m) auf einer ganz ordentlich befahrenen Straße zurücklegen und dann die Straße von Godesberg nach Meckenheim überqueren mußten. Dann kamen wir an dem früheren Reitstall am Bäckerskreuz vorbei (da hatte Werner mal seine Anfänge, bevor sie nach Heimerzheim sind), der ist jetzt dicht und wir umgebaut zur Pferdeklinik - da zieht nach Fertigstellung die von Burg Münchhausen hin, die, wo die Kleine schon war. (So viel Informationen auf einmal!) Und dann kamen wir auf einen Parkplatz, der mir plötzlich ziemlich bekannt vorkam - auf dem war ich vor Urzeiten, noch von Ippendorf aus, schon einmal versehentlich mit der Kleinen gelandet, als ich eigentlich das Jägerhäuschen suchte (davon habe ich bestimmt einmal berichtet). Und von diesem Parkplatz mußte man durch ein Schwingtor, um in Kottenforst zu kommen. Wie gut, daß wir das seinerzeit geübt hatten, ich konnte mit der Kleinen das Tor öffnen, und sie hielt auch still, damit die anderen auch noch mit durch konnten (was Wiebke ein "booaaahhh, hat DIE ein Vertrauen zu Dir" entlockte, was wiederum mir wie Öl runterging). Ein Stück noch durch den Kottenforst, dann hatten wir unser Ziel erreicht, eine Kneipe (meint Ihr, mir fiele der Name noch ein? Waldesruh? Oder wie?) mit großem Biergarten und Vorrichtung, um Pferde anzubinden! Diese Vorrichtung muß man sich in etwa wie einen kleinen Paddock vorstellen, 10 - 15m lang und ca 5m breit, nach drei Seiten durch Balken begrenzt, die vierte Seite ist der Eingang. Theoretisch könnte man, wenn man diesen sichert, die Pferde dort auch einfach freilassen, was wir nicht taten, da es zwei Wallache und eine Stute waren, die sich ja deshalb von zu Hause her nicht sooo gut kennen. Wir also die Pferde angebunden und uns erst mal was zu trinken organisiert und zu essen bestellt (Pizza) und dann fröhlich geschwätzt und die Pferde beobachtet (ich bin, bis die Pizza kam, auch noch zu msP und hab sie etwas grasen lassen, soll ja auch was von der Pause haben). Und nach dem Essen meinten die beiden Anderen, sie würde gerne noch ein Bier trinken und sind also nochmal in die Kneipe entschwunden, ich blieb draußen und wurde so Zeuge der Ankunft von zwei weiteren Reitern. Im ersten Moment war ich recht erfreut, denn es waren Birgit und Melanie mit Aladin und Sancho aus Ippendorf. Die Freude erfuhr ihren ersten Dämpfer, als Birgit ziemlich vorwurfsvoll meinte, sie hätte aber kein Halfter dabei, sie hätte ja nicht wissen können, daß da noch jemand da sei, sonst würden sie die Pferde immer freilassen, und ziemlich maulig ihren Aladin halt am Zügel hielt (ich hatte abgeraten, das auszuprobieren, da Blakkur und Gáski ihnen auf jeden Fall fremd waren - mit der Kleinen und den Beiden gab es eine kurze Begrüßung, aber keine größere Begeisterung). Da die zwei mit Radfahrern und Wanderern anscheinend ein Familientreffen organisiert hatten, bin ich auch wieder zu meinen Beiden zurück, und mit Erstaunen stellten wir nach wenigen Minuten fest, daß die beiden Großen doch freigelassen wurden. Wir haben das gespannt beobachtet und es kam, wie es kommen mußte, es gab Zoff, witzigerweise war es die Kleine, die Aladin eine Mächtige vor den Bug verpaßte, als er ihr auf die Pelle rückte. Daraufhin gab es noch Anfeindungen von den Begleitpersonen(!) gegenüber meinen Mitreitern, die Stimmung neigte sich dem Nullpunkt, und wir sind dann kurz darauf auch wieder aufgebrochen - was die Laune sofort wieder besserte. Die Maus war wie aufgedreht (ich will heim! Ich will heim!) und ich irgendwie erleichtert, vielleicht trauert sie Ippendorf doch nicht so nach, wie ich immer befürchtet habe.