Weltrettung by horse

Was alles passiert, wenn man unverhofft zu einem Pferd kommt...

30 April 2004

Die große Freiheit


Spannend war es. Erst das Ausladen, dann der Triumphzug zur Weide, das Betütteln, und dann - länger konnte man es nicht mehr hinausschieben - das erste Entlassen auf die große Weide, zu den fremden Pferden. Was würde passieren? Nicht viel. Erst wurde sie von den anderen etwas gejagt, dann hat sie Chico, der Boss, unter seine Fittiche genommen ("die gehört jetzt mir!") und keinen anderen mehr rangelassen, und schon hat sich alles wieder beruhigt. Es fiel gewaltig schwer, sie dann irgendwann, viel später, ganz alleine bei den vielen fremden Pferden zu lassen und nach Hause zu fahren. Zur großen Erleichterung schien sie sich tags darauf aber schon recht gut eingelebt zu haben und sich wohl zu fühlen.

Ein eigenes Pferd!

Ich kam zwar ohne Pferd nach Bonn zurück, aber die Zeit wurde mir nicht lang, schließlich mußte ich ja schon mal überlegen, wie denn mein Besitz von der Lüneburger Heide ins Rheinland kommen sollte. Der Beifahrersitz meines Mégane (unseres, aber das ist eine andere Geschichte) erschien mir eher ungeeignet. Es gibt Leute, die verdienen ihr Geld damit, Pferde von A nach B zu transportieren, gutes Geld, viel Geld. Dann erbot sich mein Reitlehrer (von den Riesen, einmal wöchentlich, Ihr wißt schon), die Fahrt zu übernehmen, das stimmte mich schon hoffnungsfroher, doch leider kam ihm zum geplanten Termin etwas dazwischen. Jetzt nochmal zwei Wochen warten erschien mir dann - mittlerweile Ende April - doch endlos. Doch man muß ja auch mal Glück haben. Ein Transporteur, der mir vorher keinen Termin hatte nennen können, hatte nun eine Fahrt, wo er meine süße Maus zuladen konnte, und so wurde Freitag, der 30.April der große Tag.

Ach, was war ich aufgeregt! Und dann kam sie, im luxuriösen Transporter, die Tür wurde geöffnet, der Fahrer meinte, ich solle mal lieber zur Seite gehen, es könne durchaus sein, daß sie herunterspringen würde, und dann schritt Madame majestätisch die Rampe runter (von wegen springen, das wäre ihrer doch nicht würdig gewesen!). Und ich hatte ein Pferd! Ein eigenes! Meins (unseres)!