Sehnsucht

Sechs Wochen! Das konnte ich nicht aushalten! Wenigstens ein Wochenende lang mußte ich meine Süße besuchen. Ich hatte mich ja seelisch schon gewappnet, daß ich ihr bei DEM Leben, daß sie gerade hatte, herzlich egal sein würde. Umso größer meine Freude, als sie gleich bei meinem ersten Besuch auf der Weide zu mir kam, um mich zu begrüßen.


Und das Herz blutete mir schier, als sie mich so fragend ansah "Und? Wo ist das Halfter? Was unternehmen wir jetzt?" und mir dann ganz wehmütig nachsah, als ich wieder ging.

Die Hochzeit

Und dann war es endlich so weit. Mein letzter Tag in der Heide war auch der erste Tag für Andvaka in ein neues Leben. Die Damenherde war schon zusammengestellt worden und hatte sich aneinander gewöhnt, und am Sonntag früh wurde ER dann gebracht, Silfri, der Pascha!
Mit heischendem Gewieher nahm er die Weide in Besitz und besah sich eingehend seine Stuten. Ob er jemals eine so neugierige junge Dame dabei hatte, die ihn von Anfang an auf Schritt und Tritt begleitete und all seinen Unternehmungen neugierig zusah - "Was macht Ihr da? Kann man da mitspielen?" Und irgendwann ließ sich Silfri, der Große herab und meinte, dann solle sie doch mal herkommen, die Kleine, dann würde er ihr schon zeigen, was hier gespielt wird. Das war ihr aber dann doch nicht so ganz geheuer und sie ergriff schleunigst die Flucht. Dumm nur, daß Silfri gerade andocken wollte und so gezwungen war, auf zwei Beinen hinterher zu rennen. Ich glaube kaum, daß dieser erste Versuch schon von Erfolg gekrönt war - und weitere Versuche konnte ich leider nicht mehr abwarten, der Alltag rief mich zurück.